Schon einige Zeit vor Weihnachten ist der Sohnemann in mein
Nähzimmer gekommen und hat gefragt, ob ich ihm nicht eine
Tasche für seine Beyblade-Kreisel nähen könne.
Sie müsse drei separate Fächer haben, damit er sie
getrennt in Unter-, Mittel- und Oberteilen
sortieren könne und ausserdem Platz für die
dazugehörigen Starter bieten.
Den blauen Filz hat er sich dafür ausgesucht und eigentlich
wollte ich die Tasche ganz einfach halten. Innenleben
auf den Filz nähen, zusammenklappen, fertig.
Doch dann kam wieder dieses "Es soll ja doch auch
praktisch sein" - Gefühl in mir hoch, das mir sagte,
dass der Filz aussen ja schnell schmutzig wird und nicht mehr
schön ist. Also bekam sie dann in letzter Minute doch noch
eine beschichtete Baumwolle für die Aussenseite und
zwei Henkel, damit er sie gut mitnehmen kann.
Wie hat er sich da gefreut, als sie am Morgen fertig auf dem
Tisch lag!
Und wie hab ich mich geärgert, als ich sie am Vorabend
entworfen und geplant habe, dann aber während des
Nähens immer wieder auf neue Ideen und andere Lösungen
gekommen bin und zu allem Übel noch erst die Teile falsch
zusammengenäht und nach dem Auftrennen, den falschen
Reissverschluss eingenäht habe, der 3 cm zu kurz war und daher
alles nochmals auftrennen musste!
Ja, solche Abende gibt's eben, an denen es nicht so läuft wie
man sollte und man eigentlich Feierabend machen sollte,
weil schon zu müde und nicht mehr konzentriert ….
Aber sie ist fertig geworden und er freut sich!
(Und ich bin froh, dass ichs hinter mir habe)
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